„In deinem Kopf möchte ich keinen Urlaub machen.“
Schon immer hat es mich fasziniert, was sich in den Köpfen anderer Menschen abspielt – besonders
die dunkle Seite der Seele. Die menschlichen Abgründe, über die niemand gerne redet. Wie zum
Beispiel: Was treibt gewöhnliche Menschen dazu an, sich in schreckliche Ungeheuer zu verwandeln, ohne dass es jemandem zuvor auffällt?
Irgendwann saß ich mit einem wirklich guten Freund bei einem Glas Rotwein zusammen, und wir
waren uns einig: Duisburg birgt ein riesiges Potenzial für fesselnde und packende Geschichten. Man könnte jetzt an „Tatort“ und Schimanski denken, doch das war nicht der Punkt. Mein Freund war der verrückten Ansicht, dass die dunklen Gedanken, die mir hin und wieder durch den Kopf gehen, genug Stoff für ein Buch bieten könnten. Was an jenem Abend jedoch unklar blieb: War das als Kompliment gedacht, oder sprach da der Wein aus ihm?
Der Gedanke, zu schreiben, hatte mich nie beschäftigt. Bis dahin war ich vollkommen zufrieden
damit, mich in den Geschichten anderer zu verlieren. Anfangs schien mir die Vorstellung, ein Buch zu schreiben, vollkommen unrealistisch. Dazu muss man vielleicht sagen, ich komme aus dem Handwerk und bin gelernter Maschinenbaumechaniker. Was ich sagen will: Ich habe alle Rechtschreibreformen verpasst, die es bis dato gab. Doch rückblickend war der Gedanke vielleicht das Beste, was mir passieren konnte. Anfänglich hatte ich selbstverständlich meine Probleme, denn Schreiben ist weit mehr als nur das Aneinanderreihen von Wörtern – nach und nach fing ich an zu verstehen, wie es funktioniert. Um das klarzustellen: Ich rede von Jahren.
Inzwischen bereitet es mir eine fast diabolische Freude, wenn Leser;innen mir mitteilen, dass ich mit meinen Texten Bilder in ihren Köpfen erschaffe oder sie zum Lachen bringe. Solche Rückmeldungen sind für uns Autor;innenm von unschätzbarem Wert. Wichtiger als das Lob ist jedoch die Kritik – ohne sie geht es nicht. Ich bin meinen Leser;innen deswegen auch aufrichtig dankbar, wenn wir uns über meine Arbeit austauschen. Angelehnt daran schreibe ich gerne folgenden Text in meine Bücher: „Ein Autor ohne Leser ist wie eine Ente ohne Wasser.“
Ich wurde 1968 in Duisburg geboren. Nach meiner Ausbildung zum Maschinenbaumechaniker arbeitete ich hauptberuflich als Vorarbeiter für
die Deutsche Gesellschaft für Industriekultur. Nebenbei war ich unter anderem als freier Mitarbeiter/Projektleiter für das Restaurierungsatelier „Die Schmiede“, in Duisburg tätig.
2005 eröffnete ich meine eigene „Galerie 9/46“ in Duisburg, Ruhrort.
Seit 2005 bin ich an der Kunstakademie Düsseldorf beschäftigt, u.a. auch als technischer Mitarbeiter im Bereich Bauunterhaltung.